So können Sie Ihr Haus und Grundstück vor eindringendem Oberflächenwasser schützen
- Wenn frühere Schadensfälle an Haus oder Grundstück bekannt sind, ermitteln Sie, welche Bereiche betroffen waren und welche Wasserhöhen dabei erreicht wurden. Treffen Sie Vorkehrungen, dass Mobiliar bis zu dieser Höhe schnell gesichert werden kann.
- Wenn Sie ein Haus bauen wollen, berücksichtigen Sie bei der Wahl des Standortes den Zu- und Abfluss von Regenwasser an der Oberfläche. Vermeiden Sie dabei möglichst Lagen in Senken und Mulden.
- Gestalten Sie Ihr Gelände vom Gebäude abfallend und erhöhen Sie Einfahrten sowie Zugangsbereiche so, dass kein Wasser ins Haus fließen kann.
- Leiten Sie das Oberflächenwasser auf Ihrem Grundstück wenn möglich gezielt zur Versickerung in Bodensenken oder in Mulden ab.
- Sichern Sie Zufahrten und Wege zu tief liegenden Grundstücksflächen gegen von der Straße zufließendes Wasser mit Bodenschwellen.
- Versehen Sie ebenerdige Kellertreppen, Lichtschächte, Fenster und Gebäudezugänge mit Aufkantungen.
- Halten Sie immer einen ausreichenden Abstand zwischen Lichtschachtsockel und Kellerfenstern.
- Verhindern Sie den Eintritt von Wasser durch Gebäudeöffnungen mithilfe mobiler oder fest installierter Dichtungssysteme (Fensterklappen, Barrieren, druckdichte Fenster).
- Sichern Sie Heizöltanks – inklusive aller Anschlüsse und Öffnungen – gegen Aufschwimmen und verwenden Sie möglichst solche Tanks, die für den Lastfall „Wasserdruck von außen“ geeignet sind. Die Anforderungen sind im Detail in der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) geregelt.
- Prüfen Sie, ob gefährdete Räume unbedingt als Wohn- oder Büroraum genutzt werden müssen.
- Bringen Sie sensible Geräte wie etwa Heizungen, Server und elektrische Installationen möglichst in den sicheren Obergeschossen unter.
- Verlegen Sie im Keller installierte Stromleitungen hoch über dem Fußboden.
- Verwenden Sie in gefährdeten Bereichen nur nässebeständige Materialien und Versiegelungen wie zum Beispiel Steinfliesen statt Tapete und Teppichboden.
- Prüfen Sie immer, ob Sie durch Ihre baulichen Schutzmaßnahmen weder Nachbar-, noch andere Grundstücke gefährden.
In Anlehnung an StEB Köln 2016: Wassersensibel planen und bauen in Köln, Leitfaden zur Starkregenvorsorge für Hauseigentümer, Bauwillige und Architekten
Maßnahmen zum Schutz vor eindringendem Oberflächenwasser im Detail
Aufkantungen, Abdichtungen & Co. – das verbirgt sich hinter all diesen Begriffen, die Ihnen zu mehr Sicherheit bei Starkregen und Hochwasser verhelfen.

Aufkantung vor Kellertreppe
Bodenschwelle vor Tiefgarageneinfahrt
Wer seine Eingänge und Zufahrten zum Grundstück oder zur Tiefgarage nicht dauerhaft, sondern nur bei Bedarf schützen möchte, der greift auf transportable Barrieresysteme zurück. Diese können innerhalb weniger Minuten aufgebaut werden, um Türen, Tore und Wege vor Wasser abzuschirmen. Für Fenster gibt es mobile Klappen mit Dichtung, die von innen oder außen im Rahmen montiert werden. Dieser sollte natürlich ebenfalls abgedichtet sein. Die Klappen können im Fenster verbleiben und lassen sich im Falle von Starkregen per Hand verschließen.
Bei ausreichendem Platz und geeigneten Bodenverhältnissen kann Niederschlagswasser in eine eigens angelegte Versickerungsmulde oder Versickerungsrigole geleitet werden, wo es versickern bzw. zurück gehalten werden kann. Dies entlastet die Kanalisation insbesondere bei Starkregenereignissen und senkt darüber hinaus Ihre Niederschlagswassergebühren!
Der gepflasterte Vorgarten, der asphaltierte Innenhof: Versiegelte Flächen führen dazu, dass Regenwasser nicht mehr an Ort und Stelle versickern kann. Es fließt unmittelbar oberflächlich ab, landet meist in der Kanalisation und sorgt hier für Überlastung. Deshalb gilt es, selten genutzte Abstellflächen oder Stellplätze zu entsiegeln und zu begrünen, nicht zuletzt auch für den Artenschutz. Nutzen Sie für Garagenauffahrten oder Wege wasserdurchlässige Beläge wie Rasengittersteine oder Kiesdecken. Auch diese Maßnahmen verringern die Niederschlagswassergebühr. Verschiedene Firmen bieten mobile Türsperren an, mit denen sich jede Türöffnung vor eindringendem Wasser schützen lässt.
Gründächer sind nicht nur aus ökologischen Gründen ein Gewinn, sie helfen auch bei starken Regengüssen: Ein bepflanztes Dach speichert Wasser und puffert so die Abflussspitzen bei starken Niederschlägen ab. Außerdem kann es dazu beitragen, dass sich das Gebäude an heißen Tagen nicht so schnell aufheizt. Abfließendes Wasser kann außerdem in unterirdischen Zisternen gesammelt und über separate Leitungen für die Gartenbewässerung und Toilettenspülung oder auch als Wasch- und Putzwasser genutzt werden. Das senkt den Verbrauch von Frischwasser im Haushalt um bis zu 40 Prozent und verringert die Niederschlagswassergebühr.





